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  • AutorenbildMichael Müller

Notartermin

Wir haben mehr als 4 Jahre nach einem Grundstück gesucht. Endlich ist es so weit. Heute haben wir beim Notar den Kaufvertrag unterschrieben und das Grundstück gehört nun uns! Ja, okay, das Grundstück gehört erst uns, wenn alle Umschreibungen, Prüfungen, Formalien etc. abgeschlossen sind... Aber das ignorieren wir mal. Das Grundstück gehört jetzt uns :D

Eine sehr große Hürde auf dem Weg ins Eigenheim ist also wieder geschafft. Natürlich steht und fällt mit dem Grundstück das weitere Projekt. Unser Hauskaufvertrag ist eh noch inaktiv, bis wir den Grundstückskauf bestätigt haben.


Kurzer Blick zurück & Vorbereitung

Zufrieden nach der Unterschrift

Gestern hat die Bank uns den Kreditvertrag ausgehändigt und die Grundschulddokumente zum Notar gesendet. Typisch deutsch per Fax. :) Alles wieder sehr knapp, oder positiv formuliert "Just in Time". Mit dem Kreditvertrag sind wir jetzt aber auch auf der sicheren Seite. Mit der Unterschrift beim Notar kaufen wir das Grundstück, nächste Woche unterschreiben wir bei der Bank den Kreditvertrag. Das Kreditangebot ist für die nächsten 14 Tage verbindlich. Die Bank kann also nicht mehr zurück.


Ich erwähnte schon, dass unsere Maklerin das Grundstück für uns reservierte. Mit der mündlichen Zusage der Bank, haben wir der Maklerin zugesagt. Diese beauftragte in unseren Namen den Kaufvertragsentwurf beim Notar, währenddessen hat die Bank den Kreditvertrag ausarbeitet. Notar und Bank arbeiteten von nun an parallel.


Der Notarvertragsentwurf wurde uns nach ungefähr 10 Arbeitstagen zugestellt. Es gilt von nun an noch eine 14 Tage Frist, bis der Vertrag frühestens unter Aufsicht des Notares unterschrieben werden kann. Unsere Bank sendete uns den finalen Kreditvertrag einen Tag vor dem Notartermin mit einer Gültigkeit für die nächsten 14 Tage. Wir können also nun beim Notar alles unterschreiben, da wir durch den Kreditvertrag nun absolut sicher sind, das Grundstück bezahlen zu können. Den Kreditvertrag unterschrieben wir erst nach erfolgreichen Grundstückskauf beim Notar. Sollte der Verkäufer doch noch abspringen,


haben wir immerhin keinen Kredit am Laufen. Auch nur ein theoretisches Risiko, aber

Kreditvertrag ausgehändigt,
Kaufvertragsunterschrift beim Notar,
und als letztes den Kreditvertrag unterschreiben

ist die sinnvollste Reihenfolge. Natürlich braucht ihr noch keinen Kreditvertrag oder Geld beim Notartermin. Die Bezahlung des Grundstücks erfolgt erst nach Fertigkeitsmittelung des Notars, und das dauert nochmal vier bis sechs Wochen. Aber wir wollten einfach sicher sein, dass die Finanzierung steht und es nicht irgendein böses Erwachen gibt.


Wie läuft der Notartermin ab?

Zum Termin waren der Makler, der Verkäufer, wir und natürlich der Notar anwesend. Wieso der Makler anwesend war, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich denke mal er will sicher sein, dass er seine Rechnung schreiben kann. Nach dem typischen Small Talk und Vorgeplänkel beginnt aber nun auch der eigentliche Termin. Die Ausweise werden geprüft und der Notar liest in einer sehr speziellen, schnellen Lesart jedes Wort des Vertrages vor.


Vor jedem Absatz hat er uns erklärt was inhaltlich durch den Absatz ausgedrückt werden soll. So wird bspw. das Juristendeutsch eines mehrere Zeilen großen Absatzes kurz und knapp mit "gekauft wie gesehen" eingeleitet und anschließend vorgelesen.


Natürlich kann man zu jeder Zeit noch Fragen stellen, aber eigentlich ist das nicht mehr der richtige Zeitpunkt. Man hat den Vertrag ja bewusst 14 Tage vorher erhalten, um alle Unstimmigkeiten zu klären. Falls dennoch etwas unklar sein sollte, ist dies nun aber wirklich der letzte Zeitpunkt, um Fragen zu stellen.


Nach dem alles vorgelesen war, erfolgten die beaufsichtigten Unterschriften. Eigentlich alles sehr entspannt. Als Käufer müssen wir noch die Grundschuld unterschreiben. Der Makler und Verkäufer können also gehen, und wir führten das gesamte Prozedere noch für die Bankdokument durch.


Gehört und jetzt das Grundstück?

Ganz klar NEIN. Streng genommen können wir noch nicht mal sicher sein, ob wir das Grundstück wirklich kaufen können. Die Gemeinde hat ein Vorkaufsrecht und

muss erst formal von ihrem Recht zurücktreten. Dies ist übrigens bei jedem Grundstückskauf so. Natürlich nimmt eine Gemeinde dieses Recht so gut wie nie in Anspruch. Das ist für theoretische Fälle vorgesehen. Wie dass es dem Gemeindewohl dienen würde, auf dem Grundstück ein neues Krankenhaus oder ähnliches zu bauen. Der Notar wird nun alle Formalien abarbeiten und uns im Anschluss eine Fälligkeitsbescheinigung zu senden. Hier muss dann auch das Geld fließen. Nach der Unterschrift hat man also nochmal etwas Zeit, um die Finanzierung sicherzustellen. Dennoch möchte ich hier erwähnen, dass der Verkäufer auch nicht mehr an andere verkaufen kann, da eine Vormerkung im Grundbuch aufgenommen wird. Der weitere Verkauf ist daher gesperrt, und der Verkäufer kann vom Vertrag auch nicht mehr zurücktreten.


Happy

Viel mir gibt es gar nicht zu sagen. Wir sind mega glücklich. Wir suchen schon viele Jahre nach einem Grundstück und mit 2 einfachen Unterschriften ist nun wirklich alles besiegelt.



Nachtrag: Die Zeiträume

Das gesamte Prozedere zog sich also mehr als 3 Monate.

  • 01.06.21: Beauftragung zum Vertragsentwurf

  • 10.06.21: Vertragsentwurf

  • 15.06.21: Schriftliche Finanzbestätigung der Bank

  • 27.06.21: Verbindlicher Kreditvertrag & Grundschulddokumente

  • 29.06.21: Notartermin

  • 02.07.21 bis 06.07.21: Rechnung Notar, Gewerbesteuern und Makler

  • 23.08.21: Kaufpreisfälligkeitsmittelung (Das Grundstück muss bezahlt werden)

  • 09.12.21: Notarurkunde - Wir sind als Eigentümer im Grundbuch eingetragen

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